Insa Wilke über Texte „die unter die Haut und ins Hirn gehen.“
Shownotes
Insa Wilke ist dieses Mal mein Gast, ihr wisst ja, ich lade oft Menschen ein, die ich einfach gerne kennenlernen würde. Und über ein Gespräch über Lieblingslektüren passiert das aufs allerschönste, meistens. Insa Wilke, Kritikerin, Autorin, Moderatorin, Nachlassverwalterin und Juryvorsitzende zwei wichtiger Preise, dem Bachmannpreis und dem Preis der Leipziger Buchmesse. Ich wusste nicht viel über ihre Biografie, nichts über ihre Lesebiografie. Wir haben ein paar Parallelen entdeckt und überhaupt hören wir von Insa Dinge, die ich noch nie von ihr gehört hatte, obwohl sie oft im Radio und TV über Bücher spricht. Und das aufs Schönste. Immer bemüht. Ihre Bewertungskriterien und Entscheidungen zu begründen oder offenzulegen. Sie ist seit 2017 Teil des oft tollen „lesenswert quartett“ im SWR Fernsehen. Zudem - das wusste ich gar nicht - hat sie seit 2016 die Programmleitung des Mannheimer Literaturfestes „lesen.hören“ von Roger Willemsen übernommen, dessen Nachlass sie zudem verwaltet.
Unser Gespräch dreht sich neben den drei aktuellen Lieblingstexten von Insa Wilke, deren Auswahl für eine professionelle Vielleserin wie sie, natürlich eigentlich unmöglich zu entscheiden war, um ihren beruflichen Lebens- und Leseweg. Wir sprechen über Texte als Begegnungen, Resonanz von Texten, Kostümierungen, komische Figuren, Vokalstrukturen, Plastik-Vaginas, Schäferhundsprache, antisemitisches Klischees, Farce, Leserinnen, Räume und Wiederholungen, Erinnerungspolitiken, Geschichten. Und wie man sich schick gemacht übt und in Gefahr begibt. Das haben wir auch für euch versucht, indem ihr uns beim Denken, Suchen und Fragesteller zuhören könnt. Schick gemacht, klar. Mitgebracht hat Insa Wilke den von ihr eingeladenen Bachmanntext von Mara Genschel, „Das Fenster zum Hof“. Aus dem Amerikanischen von Jürgen Bauer und Edith Nerke, beides durchgestrichen zu lesen. Den Roman „Eine Runde Sache“ von Tomer Gardi bei Droschl erschienen. Und über Emine Sevgi Özdamar „Ein von Schatten begrenzter Raum“ auch dieses Jahr, also 2022 bei Suhrkamp erschienen.
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